Unter dem
25. Dez. 1739 hat Johann Daniel Böhm, der von 1696 bis 1753 Pfarrer der
„alten reformierten Pfarrei“ in Ravolzhausen war, im Kirchenbuch vermerkt: „Auff
den ersten Christtag, gienge mann das erste mahl, in die Neue Kirch. Jehova
sey deßwegen Ewigl. gelobt.“
Da in dem über dem Eingangsportal der Kirche angebrachten Ehewappen lsenburg/lsenburg
auch diese Jahreszahl vermerkt ist, gilt als gesichert, dass die jetzige
Evangelische Kirche in Ravolzhausen 1739 erbaut bzw. eingeweiht wurde.
Wolfgang Ernst von lsenburg-Birstein war in der Zeit der Erbauung
Landesherr. Er war in der dritten Ehe seit 1725 mit Charlotte Amalie von
Ysenburg-Meerholz vermählt.
Die jetzige Kirche steht wahrscheinlich an der gleichen Stelle, an der sich
vorher eine kleinere Kapelle befand. Die Kirche ist eine in schlichtem
barock erbaute Hallenkirche (Saalbau mit Apsis). Der am Portal befindliche
Türdrücker hat die Form eines Fisches. Die Kirche weist keinen besonderen
Schmuck im Innern auf. Lediglich an der Altar- bzw. Kanzeiwand befindet sich
ein Gestühl mit Holzgittern, das früher für die Kirchenältesten gedacht war.
Die Kanzel ist mit reicher Schnitzarbeit und Bemalung versehen. Die Kanzel
sowie der Kanzelfuß mit Engelkopf stammen wahrscheinlich aus der
Vorgängerkirche.
Als Anfang der 90er Jahre eine Renovierung anstand, wurde der Wunsch nach
Schmuck und Farbe laut. Der renommierte Trierer Künstler Jakob Schwarzkopf
(1926 — 2001) schuf die Glasmalereien für die beiden Fenster in der Apsis —
ein außergewöhnlicher Rahmen aus bunt gefiltertem Licht für die Kanzel. Das
eine Fenster zeigt die Taufe Christi durch Johannes und die Priester mit der
Bundeslade. Das andere Fenster zeigt das letzte Abendmahl. — Auf dem
Kirchhof befinden sich noch alte Grabsteine.
Die Kirche wurde letztmalig in den Jahren 2013-2015 innen und außen aufwändig saniert.
Bänke und Empore wurden farblich originalgetreu gestrichen.
Kurz vor Ostern 2015 wurde die restaurierte Orgel eingeweiht. Zwei Jahre später, Ostern 2017, war mit dem Anbringen der noch fehlenden Schleierbretter
die Orgel wieder vollständig.
Die restaurierte Orgel mit komplettem Schleierwerk.
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Außenansicht
Kanzel in originalen Braun- und Goldtönen
Der Kanzelengel direkt unter dem Kanzelfuß
Taufbecken
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